Fahrtenbuchauflage – Wenn der Halter plötzlich alles dokumentieren muss

Ein Fahrtenbuch führen zu müssen, klingt harmlos – ist in der Praxis aber lästig und zeitaufwändig. Vor allem für Unternehmer, Autohäuser und Speditionen kann eine Fahrtenbuchauflage echte Probleme machen. Wann sie droht, wie Sie sich wehren können und was es zu beachten gilt, erklären wir von Gehrlein und Kollegen, Ihrer Kanzlei für Verkehrsrecht.

Was ist ein Fahrtenbuch?

Ein Fahrtenbuch ist eine schriftliche Dokumentation darüber, wer wann mit einem Fahrzeug gefahren ist. Es muss:

▪️für jedes Fahrzeug einzeln geführt werden

▪️lückenlos und zeitnah dokumentiert sein

▪️folgende Angaben enthalten: Fahrername, Datum, Strecke, Zweck der Fahrt

Wann wird ein Fahrtenbuch angeordnet?

Eine Fahrtenbuchauflage erfolgt, wenn bei einem Verkehrsverstoß – z. B. durch einen Blitzer – der Fahrer nicht ermittelt werden konnte. Das trifft oft auf Unternehmen mit wechselnden Fahrern zu.

Beispiel:

▫️Ein Fahrzeug wird mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt

▫️Die Bußgeldbehörde sendet eine Anhörung oder einen Bußgeldbescheid an den Halter

▫️Der Halter kann oder will den Fahrer nicht benennen

→ Die Behörde ordnet die Führung eines Fahrtenbuchs an (für bis zu 24 Monate!)

Wer ist betroffen?

🔸 Privatpersonen, wenn sie wiederholt keine Angaben zu Fahrern machen
🔸 Speditionen und Autohäuser, bei wechselnden Nutzern oder Poolfahrzeugen
🔸 Unternehmer, die ihre Dienstwagen nicht klar zuordnen können

Gerade Firmen laufen Gefahr, dass alle Fahrzeuge betroffen sind – nicht nur das geblitzte.

Was ist erlaubt, was nicht?

✅ Ein Fahrtenbuch darf handschriftlich oder digital geführt werden
❌ Es muss unveränderbar sein (Excel-Listen reichen oft nicht)
❌ Eine Nachtragspflicht gibt es nicht – Unvollständigkeit kann sanktioniert werden
❌ Eine fehlende Mitwirkung bei der Fahrerermittlung reicht aus, um die Maßnahme zu verhängen

Wie lange gilt die Fahrtenbuchauflage?

Die Dauer hängt von der Schwere des Verstoßes ab – typischerweise:

- 6 Monate bei einfachen Verstößen

- 12 Monate bei deutlicher Überschreitung oder Wiederholung

- In Ausnahmefällen sogar 24 Monate

Die Auflage wird per Bescheid angeordnet – dagegen kann rechtlich vorgegangen werden.

Was tun, wenn ein Fahrtenbuch angeordnet wird?

🔹 Nicht einfach hinnehmen
🔹 Bescheid prüfen lassen – oft gibt es Formfehler oder Ermessensfehler
🔹 Rechtsmittel einlegen
🔹 Bei Unternehmen: Fahrerlisten organisieren, Prozesse überarbeiten

Wir bei Gehrlein und Kollegen prüfen die Rechtmäßigkeit jeder Fahrtenbuchauflage und zeigen Ihnen Möglichkeiten zur Abwehr auf.

Fazit: Fahrtenbuch ist keine Bagatelle

Eine Fahrtenbuchauflage ist mehr als nur Papierkram – sie bringt Aufwand, Haftungsfragen und möglicherweise hohe Folgekosten mit sich. Je früher Sie handeln, desto besser lassen sich solche Maßnahmen vermeiden oder abwehren.

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FAQs

Finden Sie hier schnelle Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Verkehrsrecht.

Welche Kosten muss die Werkstatt übernehmen?

Wenn die Reparatur Mängel aufweist, dann muss die Werkstatt während der Sachmängelhaftungsfrist alle Mängel kostenlos beseitigen, die durch die Reparatur entstanden sind. Dabei muss die Werkstatt die Transport- und Fahrtkosten für die Fahrt von und zur Werkstatt übernehmen. Darüber hinaus muss sie die Arbeits- und Materialkosten tragen. Ein Anspruch Schadensersatz (Stellung eines Mietwagens, Verdienstausfall) besteht nur, wenn die Werkstatt den Mangel schuldhaft verursacht hat. Das ist jedoch nicht automatisch bei jeder mangelhaften Reparatur der Fall.

Werden die Vermögensverhältnisse bei der Schmerzensgeldberechnung berücksichtigt?

Ja, auch die Vermögensverhältnisse des Geschädigten und des Schädigers sind relevant. Da die Schadensabwicklung im Verkehrsunfallrecht über die Haftpflichtversicherung des Schädigers erfolgt, wird dessen wirtschaftlich bessere Position schmerzensgelderhöhend berücksichtigt.

Was bedeutet Schadensersatz?

Schadensersatz bezeichnet den Ausgleich oder Ersatz für erlittene Schäden, den der Verursacher dem Geschädigten entrichten muss.

Muss ich mit einer Strafe rechnen, wenn ich über eine rote Fußgängerampel laufe?

Wenn ein Fußgänger über eine rote Ampel läuft, so muss er mit einem Bußgeld von 5 Euro rechnen. Wird dadurch eine Unfall verursacht, so wird ein Bußgeld von 10,00 Euro fällig. Ferner muss er sich eine Mitschuld am Unfall anrechnen lassen, so dass er sich unter Umständen schadensersatzpflichtig macht.

Wie lange besteht der Schmerzensgeldanspruch?

Der Anspruch besteht drei Jahre lang.

Haftet die Werkstatt für Gegenstände im Auto?

Für Gegenstände im Auto haftet die Werkstatt nur dann, wenn sie ausdrücklich in Verwahrung gegeben wurden. Anderenfalls kann die Werkstatt hierfür nicht haftbar gemacht werden.

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