Wer war der Fahrer? – Warum diese Frage im Verkehrsrecht so entscheidend ist

Im Straßenverkehr zählt nicht nur das Kennzeichen – sondern vor allem, wer hinter dem Steuer saß. Denn bei Bußgeldverfahren oder Blitzerfotos ist die zentrale Frage fast immer: Wer war der Fahrer? Für Privatpersonen, aber besonders auch für Speditionen und Autohäuser, ist die Klärung oft knifflig. Wir von Gehrlein und Kollegen, Ihrer Kanzlei für Verkehrsrecht, zeigen, worauf es ankommt – und welche Rechte und Pflichten Sie haben.

Halter ist nicht gleich Fahrer

In Deutschland gilt im Verkehrsrecht nicht die Halterhaftung, sondern die Fahrerhaftung. Das bedeutet:

▫️Der Fahrer haftet für den Verstoß, nicht automatisch der Fahrzeughalter

▫️Kann der Fahrer nicht eindeutig ermittelt werden, wird es kompliziert

▫️Behörden ermitteln auf Basis des Fotos, der Anhörung oder durch Nachfragen

Was bedeutet das für den Halter?

Als Halter sind Sie verpflichtet, bei der Fahrerermittlung mitzuwirken. Das bedeutet:

✅ Sie dürfen den Fahrer benennen
❌ Sie müssen es aber nicht – Sie haben ein Aussageverweigerungsrecht (z. B. bei Angehörigen)
❌ Verweigern Sie Angaben ohne rechtliche Grundlage, kann eine Fahrtenbuchauflage folgen

Häufige Probleme bei der Fahrerermittlung

🔹 Blitzerfoto unklar – Fahrer nicht eindeutig zu erkennen
🔹 Fahrzeug wurde verliehen – an Kollegen, Bekannte oder Familienmitglieder
🔹 Unternehmen mit wechselnden Fahrern – niemand will’s gewesen sein
🔹 Autohaus oder Spedition – Nutzung durch mehrere Mitarbeiter täglich

Je nach Fall drohen Bußgeld, Punkte, Fahrverbot – oder eben die Auflage, ein Fahrtenbuch zu führen.

Was tun, wenn der Fahrer nicht bekannt ist?

▪️Prüfen Sie, wer das Fahrzeug genutzt hat

▪️Dokumentieren Sie interne Fahrzeugvergabe (z. B. Fahrtenlisten)

▪️Lassen Sie sich beraten, bevor Sie Angaben machen

▪️Nutzen Sie Ihr Aussageverweigerungsrecht, wenn erlaubt

▪️Lassen Sie durch Gehrlein und Kollegen prüfen, ob der Vorwurf gerichtsfest ist

Besonderheit bei Unternehmen

Für Speditionen, Autohäuser und Fuhrparks ist die Fahrerermittlung besonders sensibel:

✅ Am besten: klare Fahrzeugübernahmeprotokolle
✅ Fahrerwechsel intern dokumentieren
✅ Bei Blitzerfällen: schnell reagieren, Fristen beachten
✅ Frühzeitig rechtliche Unterstützung einholen

Fazit: Fahrerermittlung kann entscheidend sein

Ob Bußgeld, Verjährung, Einspruch oder Fahrtenbuch – die Frage nach dem Fahrer zieht sich durch viele Bereiche des Verkehrsrechts. Sie kann Verfahren entscheiden, Kosten verhindern und im Idealfall sogar zum Einstellen des Verfahrens führen.

👉 Sie wissen nicht, wer gefahren ist? Lassen Sie uns den Fall prüfen – kostenfrei & vertraulich.

Gehrlein und Kollegen – Ihre Partner für Verkehrsrecht.

FAQs

Finden Sie hier schnelle Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Verkehrsrecht.

Wie hoch sind die Bußgelder?

Die Höhe des Bußgeldes ist dem Bußgeldbescheid entnehmbar. Je nach Ordnungswidrigkeit fallen die Bußgelder unterschiedlich hoch aus. Die Höhe lässt sich dem aus dem Bußgeldkatalog entnehmen, welcher regelmäßig aktualisiert wird. In der Regel sind Bußgelder zwischen fünf und 1000 Euro fällig. Es gibt aber auch Fälle, insbesondere bei der Trunkenheit im Straßenverkehr, wo höhere Bußgelder möglich sind, nämlich bis 1.500 €.

Wann besteht ein Anspruch auf Schmerzensgeld?

Anspruch auf Schmerzensgeld hat, wer bei einem Autounfall unverschuldet erhebliche Verletzungen erlitten hat. Um vom Unfallverursacher Geld zu bekommen, müssen Geschädigte den Unfall als Ursache ihrer Beschwerden nachweisen.

Soll ich meinen Unfall durch die gegnerische Versicherung oder die Werkstatt regulieren lassen?

Nein, dass der gegnerische Versicherer eigene Interessen verfolgt, weil er seine Aufwendungen schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen niedrig halten will, leuchtet sofort ein. Aber auch die Werkstatt kann eigene Interessen verfolgen. Im Falle eines Totalschadens, bei dem vom Versicherer die Reparaturkosten zu ersetzen wären, könnte eine Werkstatt zu einer Reparatur raten, weil diese für die Werkstatt wirtschaftlich interessanter ist als der Verkauf eines Ersatzfahrzeuges. Häufig sind den Mitarbeitern in den Werkstätten bzw. Autohäusern auch nicht alle rechtlichen Feinheiten bekannt, die von Bedeutung sein können.

Was umfasst die Schmerzintensität?

Bei der Schmerzintensität wird zunächst geschaut, welche Art der Schmerzen (Empfindlichkeit des betroffenen Körperteils) vorhanden sind. Danach untersucht man die Dauer der Schmerzeinwirkung. Dabei sind auch die Dauer und der Grad der Arbeitsunfähigkeit einzubeziehen. Bagatellschäden bleiben dabei regelmäßig außen vor, wenn nur geringfügige Verletzungen ohne wesentliche Beeinträchtigung vorliegen.

Was ist beim Gefahrguttransport zu beachten?

Das weltweite Versenden von Gefahrgut kann ein kompliziertes Verfahren sein. Die Versender müssen die aktuellen Transportvorschriften für die Klassifizierung von Gefahrgütern, für Verpackung, Kennzeichnung, Etikettierung und Dokumentation kennen.

Welche weiteren Rechte hat der Versicherer?

Neben dem Zahlungsanspruch hat der Versicherer die Möglichkeit, auch Gestaltungsrecht auszuüben. Insbesondere die Anfechtung des Versicherungsvertrages wegen arglistiger Täuschung (bspw. durch bewusst falsche Angaben des Versicherungsnehmers) kommt hierbei in Betracht.

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Rechtsberatung für Verkehrsrecht

Unsere Anwälte bieten kompetente Rechtsberatung in allen Bereichen des Verkehrsrechts.

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Im Versicherungsrecht stehen wir Ihnen bei allen Fragen zur Seite, sei es bei der Fahrzeugversicherung, der Gebäudeversicherung oder anderen Versicherungsarten. Wir unterstützen Sie bei Schadensfällen und helfen Ihnen, Ihre Ansprüche gegen die Versicherung geltend zu machen.

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Probleme mit der KFZ-Werkstatt oder Mängel nach einer Reparatur? Wir setzen uns dafür ein, dass Ihre Rechte als Kunde gewahrt bleiben und Sie nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Vertrauen Sie unserer Expertise im Bereich Auto und Werkstatt.

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Das Verkehrsrecht umfasst alle Regelungen für den Straßenverkehr. Ob Führerscheinentzug, Bußgeldbescheid oder Unfallregulierung – wir stehen Ihnen kompetent zur Seite und setzen Ihre Rechte als Verkehrsteilnehmer durch.

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Nach einem Unfall ist schnelle und kompetente Hilfe entscheidend. Wir unterstützen Sie bei der Unfallregulierung, klären Haftungsfragen und helfen Ihnen, Ihre Ansprüche gegenüber Versicherungen und Unfallgegnern durchzusetzen.

Bußgeld

Sie haben einen Bußgeldbescheid erhalten? Wir prüfen die Rechtmäßigkeit und wehren unberechtigte Bußgeldforderungen ab. Unsere erfahrenen Anwälte unterstützen Sie dabei, Ihre Rechte zu verteidigen und unberechtigte Strafen abzuwenden.